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Netzbetreiber mit neuen Plänen zum Stromnetz-Ausbau

Berlin – Der Ausbau des Stromnetzes betrifft zahlreiche Akteure und wird daher mit jahrelangem Vorlauf geplant. Nun haben die Übertragungsnetzbetreiber zwei überarbeitete Entwürfe der Netzentwicklungspläne für 2030 vorgelegt und dabei zahlreiche Stellungnahmen berücksichtigt.

Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben die zweiten Entwürfe der Version 2017 des Netzentwicklungsplans (NEP) 2030 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2030 veröffentlicht. Darin wurden über 2.000 Stellungnahmen berücksichtigt, die sich überwiegend auf den Netzausbau an Land bezogen.

Netzausbau an Land: Netzverstärkung und Erdkabel-Ausbau
Nach den überarbeiteten Entwürfen für den NEP beträgt das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen an Land bis 2030 je nach Szenario zwischen 7.600 und 8.500 Trassenkilometer. Netzverstärkungsmaßnahmen sind Umbeseilungen bestehender Stromverbindungen bzw. das Hinzufügen weiterer Kabel (Stromkreisauflagen) sowie Neubauten von leistungsfähigeren Leitungen in bestehenden Trassen. Der Ausbaubedarf an neuen Leitungstrassen liegt bei rund 3.600 Kilometern (km), davon sind etwa 2.400 km Gleichstromverbindungen.

Die Neubauplanungen liegen damit leicht unter dem bisherigen Entwurf (3.800 km gesamt, 2.600 km Gleichstromverbindungen). Grund dafür ist die Anpassung der Längen der Gleichstromverbindungen an die Angaben des Monitorings des Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG-Monitorings) der Bundesnetzagentur aus dem ersten Quartal 2017. Die Übertragungskapazität der Gleichstromverbindungen beträgt in allen Szenarien für das Jahr 2030 insgesamt 8.000 Megawatt (MW).

Investitionskosten von bis zu 34 Mrd. Euro bei Erdkabel-Vorrang
Die Netzbetreiber gehen von Investitionskosten für den Netzausbau an Land von 32 bis 34 Milliarden Euro bis 2030 aus. Annahme ist dabei, dass vier der fünf geplanten neuen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung(HGÜ)-Verbindungen als Erdkabel realisiert werden. Das betrifft die Verbindung A-Nord (DC1; 300 km) von Niedersachsen nach NRW, das Projekt Suedlink (DC3 bzw. DC4, 702 bzw. 556 km) von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg und Bayern sowie die Verbindung SuedOstLink (DC5) von Sachsen-Anhalt nach Bayern (540 km). Bei Ultranet (DC2, 340 km) von NRW nach Baden-Württemberg findet kein Neubau statt, weshalb das Projekt vom Erdkabel-Vorrang ausgenommen ist.

Offshore: Insgesamt über 3.000 Kilometer Netzausbau bis 2030
Auf See sieht der O-NEP einen Netzausbau bis 2030 von jeweils 2.277 km in sämtlichen Szenarien vor (Zubaunetz). Nicht berücksichtigt sind dabei rd. 850 km Netzausbau, die noch im Rahmen des bestehenden Start-Offshorenetzes erfolgen. Unter das Start-Netz fallen neben den bereits betriebsbereiten Offshore-Netzen, Netzanbindungssysteme in der Realisierung sowie die Anbindungen von Offshore-Windparks, für die eine Netzanbindungszusage nach alter Rechtslage vorliegt. Das Offshore-Startnetz wird im O-NEP als gegeben angenommen. Bis 2035 ist ein Netzausbau im Umfang von 3.702 km vorgesehen.

Das Gesamtvolumen der Investitionen beträgt einschließlich der Kosten für das Start-Offshorenetz bis 2030 insgesamt rund 17 Milliarden Euro und bis 2035 rund 24 Milliarden Euro. Die Gesamt-Übertragungskapazität des Zubau-Offshorenetzes reicht dabei von 7.400 MW für das Zieljahr 2030 bis zu 11.400 MW für das Zieljahr 2035.

Letzter Offshore-Netzentwicklungsplan
Die ÜNB haben mit dem O-NEP 2030 letztmalig einen Offshore-Netzentwicklungsplan erarbeitet. An die Stelle des O-NEP tritt mit den Ausschreibungen der EEG-Vergütung für die Offshore-Windenergie zukünftig der Flächenentwicklungsplan.

© IWR, 2017

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