Island setzt in Zukunft auf Windenergie – Enercon baut großen Windpark
Bisher setzt der isländische Energieversorger Landsvirkjun zur Stromversorgung auf Wasserkraft- und die Geothermie-Kraftwerke. Die Nutzung der Windenergie wurde zunächst seit 2013 zwei kleinere Enercon-Windkraftanlagen (Hafið-Lavaebene sowie in Þykkvabær) zu Forschungszwecken erprobt. Das soll sich in Zukunft ändern.
Enercon erhält Zuschlag für 120 MW Windpark
Landsvirkjun hat mit dem Windturbinenhersteller Enercon eine Vereinbarung über den Kauf, die Installation und den Betrieb von 28 Windturbinen vom Typ E-138 EP3 getroffen, die im Windpark Búrfellslundur in der Nähe des Berges Vaðalda installiert werden sollen. Der Standort befindet sich rund 130 Kilometer von Reykjavik entfernt.
Die ersten 14 Windturbinen werden Anfang 2026 gebaut und im Laufe des Jahres in Betrieb genommen. Der Windpark soll bis Ende 2027 vollständig fertiggestellt und in Betrieb sein.
Landsvirkjun hat die Windturbinen im Januar 2024 ausgeschrieben, vorbehaltlich von Genehmigungs- und Planungsfragen. Bei der Ausschreibung gab es drei Bieter, das wirtschaftlich günstigste Angebot mit 140 Mio. Euro (20 Mrd. ISK) hatte Enercon abgegeben.
Enercon und Landsvirkjun verbindet eine langjährige Zusammenarbeit seit dem Bau der ersten Windenergieanlagen in Island im Jahr 2012. „Wir freuen uns sehr, heute daran anknüpfen zu können. Für uns ist Windenergie eine sinnvolle Ergänzung zur Geothermie und Wasserkraft. Wir werden nun den ersten großen Windpark in Island bauen, und es ist für uns essentiell, den erfahrensten und zuverlässigsten Partner für dieses Projekt zu haben“, erklärt Hörður Arnarson, CEO von Landsvirkjun.
Über die Stromversorgung in Island – Wasserkraft und Geothermie
Die Wasserkraft macht in Island mit rd. 92 Prozent den weitaus größten Teil der Stromerzeugung aus. Landsvirkjun betreibt 15 Wasserkraftwerke in vier Betriebsgebieten.
Des Weiteren setzt der Energieversorger drei Kraftwerke ein, die geothermische Energie zur Stromerzeugung nutzen. Diese Standorte befinden sich alle im Nordosten des Landes.
Das Geothermie-Kraftwerk Bjarnarflag in Mývatnssveit war das erste in Island gebaute geothermische Kraftwerk. Das Kraftwerk ging 1969 im Auftrag des Kraftwerks Laxá ans Netz.
Als die beiden Unternehmen 1983 zusammengelegt wurden, erwarb Landsvirkjun das Kraftwerk. Das Kraftwerk Bjarnarflag hat eine installierte Leistung von 5 MW und nutzt den Dampf aus dem geothermischen Gebiet um den Berg Námafjall.
Das geothermische Kraftwerk Krafla nutzt eine Mischung aus geothermischem Hoch- und Niederdruckdampf aus 18 Förderbohrungen, um zwei Turbinen mit einer installierten Leistung von je 30 MW anzutreiben.
Das Geothermiekraftwerk Þeistareykir war das erste geothermische Kraftwerk, das Landsvirkjun gebaut hat. Im Jahr 2017 ging dieses Kraftwerk mit der ersten Turbine (45 MW) ans Netz, gefolgt von der zweiten Turbine ein Jahr später.
© IWR, 2024
Internationale Windenergie-Meldungen
Türkei setzt auf Windenergie: Enercon und Partner planen 2.500 MW Windkraftleistung in der Türkei
Enercon installiert E-175 EP5 Prototyp - Markteinführung nach Plan - Großauftrag aus Deutschland
Gas- und Stromtarife vergleichen - strompreisrechner.de
Neue Enercon-Serviceleistungen: Enova Service GmbH erweitert Portfolio auf 340 Windkraftanlagen
Enercon E-160 Turbinen im Einsatz: Energiequelle startet Bau von Windprojekt in Eulitz in Sachsen
Vestas Aktie klettert kräftig: Vestas erhält Großauftrag über 900 MW Windkraftleistung von RWE
Vestas Kursrückgang übertrieben? Vestas Chef kauft 10.000 Vestas-Aktien nach Trump-Sieg
Neuer Energiejob als Energiemangager bei der Stadt Schriesheim Rhein-Neckar-Kreis (Schriesheim): Energiemanager (m/w/d)
Energie-Verbände kritisieren Entwurf des Kraftwerkssicherheitsgesetzes - Risiko und Kosten zu hoch
Wärmepumpe statt Kohlekraftwerk: Mega-Wärmepumpe von MAN Energy Solutions liefert erste Wärme im dänischen Esbjerg
Neue große Stromleitung spart jährlich 350 Millionen Euro an Netzkosten – Amortisation nach vier Jahren
Spaten-Löwenbräu Brauerei: EDF Renewables Deutschland und AB InBev nehmen weiteren Batteriespeicher in Betrieb
Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen