Moderne Erkundungsmethoden für mehr geothermische Energie
Im Pionierland Italien wurden nun allein in der Region Travale von einem europäischen Wissenschaftlerteam Erdwärmelagerstätten lokalisiert, die ein mit 1.000 Windkraftwerken vergleichbares Potential bergen. Das ist eines der Ergebnisse, die auf der internationalen Abschlusskonferenz des Projektes "I-GET" (Integrated Geophysical Exploration Technologies for deep fractured geothermal systems) in Potsdam vorgestellt wurden. Ziel dieses EU-Projektes, an dem sieben europäische Nationen beteiligt sind, war die Entwicklung neuester geophysikalischer Methoden, mit denen potentielle Erdwärmelagerstätten sicher erkundet und sodann gezielt erschlossen werden können.
"Die neuen Methoden sind wichtige Entscheidungshilfen für die Standortwahl zukünftiger Geothermieprojekte. Wir können damit das Risiko teurer Fehlbohrungen erheblich senken", erklärte Dr. Ernst Huenges, der Leiter der Geothermieforschung am gastgebenden Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. Die neu entwickelten Ansätze wurden an vier europäischen Geothermiestandorten mit unterschiedlichen geologischen und thermodynamischen Rahmenbedingungen getestet. I-GET Experimente wurden auch anhand einer Fallstudie im Umfeld der GFZ-Forschungsbohrungen bei Groß Schönebeck nordwestlich von Berlin durchgeführt. Hier existieren umfangreiche Vorkenntnisse aus experimentellen Untersuchungen im In situ Geothermielabor Groß Schönebeck. Die geologischen Bedingungen des Standortes im Norddeutschen Becken sind repräsentativ für weite Teile Mitteleuropas, die Forschungsergebnisse daher über die Grenzen Deutschlands hinaus von Interesse.
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