Greenpeace: Laufzeitverlängerung gefährdet Investitionen
Bereits in klimafreundliche Energieversorgung geflossene Investitionen von rund 75 Milliarden Euro würden durch die Laufzeitverlängerung entwertet, wenn die Erneuerbaren Energien in Zukunft noch stärker auf dem Strommarkt mit unflexiblen Atom- und Kohlekraftwerken konkurrieren müssten. Für diesen Ausfall müsste die Bundesregierung mit einer Schadensersatzklage mittelständischer Energieversorger in Milliardenhöhe rechnen. Voraussetzung für den Investitionsboom in Deutschland in Erneuerbare Energien seit dem Jahr 2000 seien die klaren politischen Rahmenbedingungen, die durch den Atomausstieg und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herrschten gewesen. Sollte die Bundesregierung den Atomausstieg nun aufkündigen, sei besonders der auf Vertrauensschutz angewiesene Mittelstand betroffen. Schon jetzt stünden laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) geplante Kraftwerksinvestitionen der Stadtwerke von rund 6,5 Milliarden Euro in Frage.
Multimilliardengewinne winken nach Greenpeaceangaben bei einer Laufzeitverlängerung hingegen den Atomkonzernen E.on, RWE, EnBW und Vattenfall. Bisher kündigten die Unternehmen demnach Investitionen in neue Kraftwerke im Umfang von 40 Milliarden Euro bis 2020 an, von denen nach Angaben der Umweltschutzorganisation voraussichtlich rund 20 Prozent in Erneuerbare Energien fließen sollen. Die Branche der Erneuerbaren Energien wolle bis 2020 sogar 200 Milliarden Euro ausgeben. Diese Investitionen würden jedoch durch eine Rückkehr zur Atomkraft gefährdet.
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