Röttgen stellt Stresstest für KKW vor – Weltweit schärfster Anforderungs-Katalog
Der Arbeitsauftrag der Kommission sei es, zu überprüfen, in welchen Bereichen die aktuelle Sicherheitsauslegung für deutsche KKW durch die Ereignisse in Japan überholt werden müssen. Röttgen betonte ausdrücklich, dass es nicht Aufgabe der Kommission sei, zu prüfen, ob alle Kraftwerke den aktuellen Sicherheitsanforderungen in Deutschland genügen, denn davon gehe die Regierung ohnehin aus. Vielmehr gelte es, unter anderem zu untersuchen, ob ähnliche Ereignisse wie die in Japan auch in Deutschland vorkommen können und welche Sicherheitsreserven die deutschen KKW haben. Bis zum 15. Mai soll die Kommission einen ersten vorläufigen Bericht erstellen. Auf dieser Grundlage soll dann die Ethikkommission bis Ende Mai ein erstes Votum abgeben. Anschließend sei es an der Politik die Ergebnisse bis zum Ende des Moratoriums in den politischen Prozess einzubringen.
Im Zentrum der Arbeit der Reaktorsicherheitskommission steht die Überprüfung bestimmter Schutzziele unter erhöhten Anforderungen. Dabei bildet die sichere Abschaltung der Reaktoren zu jedem Zeitpunkt das oberste Ziel. Außerdem werde geprüft, unter welchen Bedingungen die Nachwärmeabfuhr der Brennstäbe nicht mehr gewährleistet werden könne und wann die notwendigen Barrieren zur Zurückhaltung der Radioaktivität nicht mehr funktionierten bzw. zerstört seien. Diese Schutzziele sollen auf alle möglichen Risiken wie naturbedingte Ereignisse, Explosionen und Flugzeugabstürze geprüft werden. Röttgen zufolge handelt es sich bei dieser Überprüfung um den weltweit schärfsten Anforderungskatalog.
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