Wende: IAEA-Direktor kritisiert Fukushima-Betreiber Tepco
Wende in der Bewertung?
Mit der Kritik am Stromkonzern Tepco rückt Amano "menschliches Versagen" bzw. eine "Reduzierung des Risikos" in den Vordergrund und überdeckt damit das Thema "Restrisiko" durch menschlich nicht vorstellbare externe Ereignisse, die dann doch eintreten können. Noch Mitte März 2011 hatte Amano in einer Pressekonferenz gesagt, dass der Unfall "die Folge einer beispiellosen Naturkatastrophe" sei und damit den Unfallgrund in externen, nicht vorhersehbare Ereignissen gesehen. In der Ursache und Bewertung unterscheidet sich der japanische Unfall von denen in Harrisburg (USA) und Tschernobyl (Ukraine) im Grundsatz. Menschliches Versagen war hier die Ursache für den Reaktorunfall, nicht die Konzeption und das Design der Atomkraftanlage selbst. Anders in Japan: Das Kraftwerk in Fukushima war nur für Erdbeben der Stärke 8 bis 8,3 ausgelegt und mit einer knapp 6 m hohen Mauer vor Tsunamis geschützt. Tatsächlich aber erreichte das Erdbeben die Stärke 9 auf der Richterskala, die Tsunami-Welle eine Höhe von 14 m. Für solche vor dem Unfall nicht vorstellbaren Einwirkungen war das Kernkraftwerk Fukushima schlicht nicht konzipiert.
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