Baden-Württemberg: MVV Energie will in Windenergie-Ausbau investieren
Gleichzeitig sprach er sich für eine intelligente Reform der Förderung von Windkraftanlagen an Land aus. Derzeit erhalten weniger ertragreiche Windkraftstandorte eine verlängerte Anfangsvergütung, die finanzielle Unterstützung ist jedoch auf 20 Jahre begrenzt. Wegen dieser zeitlichen Begrenzung könne die volle Förderung oft nicht ausgeschöpft werden. Er schlage daher vor, das bisher aufgrund der Förderdauerbegrenzung nicht berücksichtigte Fördervolumen durch ein qualifiziertes Stauchungsmodell in die Anfangsvergütung einzubeziehen. Damit könnten diejenigen Marktpotenziale zielgerichtet zu geringen Kosten erschlossen werden, die für eine beschleunigte Energiewende notwendig seien.
Auch das vom Bundesrat eingebrachte modifizierte Referenzertragsmodell greift den Gedanken der gezielten Förderung weniger windhöffiger Standorte auf und werde deshalb von MVV Energie unterstützt, so Müller. Die Gesetzentwürfe der Bundesregierung, die dagegen zu einer Absenkung der Förderung von Windkraftanlagen an Land führen, hält MVV Energie für nicht angemessen: "Eine Verschlechterung der Förderung an Land bei gleichzeitiger Besserstellung von Windparks auf hoher See gibt ein falsches Signal", betonte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie. "Die Vorteile von Onshore-Windparks müssen für eine schnelle Umsetzung der Energiewende genutzt werden." Müller begrüßte daher die Ankündigung der Landesregierung, die erforderlichen Landesvorgaben für den Ausbau der heimischen Windkraft neu auszurichten und damit die landeseigene Windstrategie zeitnah umzusetzen. Dazu forderte er landeseinheitliche Planungskriterien und eine Vorreiterrolle des Landes durch die Bereitstellung landeseigener Grundstücke.
Gerade in Süddeutschland bestehe aufgrund der bisher restriktiven Rahmenbedingungen ein erheblicher Nachholbedarf. Dass geeignete Standorte auch in Baden-Württemberg vorhanden sind, belegen sowohl der noch von der früheren Stuttgarter Landesregierung vorgelegte Windatlas Baden-Württemberg als auch mehrere wissenschaftliche Studien, so Müller weiter.
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