Strompreise: Gerüchte um höhere Netzentgelte
Netzentgelte sind gesunken – Energieintensive Industrie befreit
Die vom Verbraucher zu zahlenden Entgelte für die Netznutzung sind in den vergangenen Jahren gesunken. Im Jahr 2006 mussten die Haushaltskunden laut dem Jahresbericht der Bundesnetzagentur für die Nutzung der Netzentgelte 7,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bezahlen, im Jahr 2010 waren es noch 5,81 Cent und 2011 nur noch 5,75 Cent pro kWh. Den mittleren Gesamt-Strompreis für Haushaltskunden gibt die Bundesnetzagentur für 2011 mit 25,45 Cent pro Kilowattstunde an. Bei einem Haushalt mit 3.500 kWh Jahres-Stromverbrauch beträgt der anteilige Preis für die Strom-Netzentgelte 16,77 Euro pro Monat. Von den Netzentgelten ausgenommen ist die energieintensive Industrie. Diese Unternehmen zahlen keine Gebühren bzw. Netzentgelte.
Wie in den Medien aus Schätzungen in einem Arbeitsbericht bereits Tatsachen werden
In verschiedenen Medien ist aus den reinen Schätzungen in einem Arbeitsbericht für eine einzelne Sitzung des politischen(!) Beirates der Bundesnetzagentur bereits eine faktische Strompreis-Erhöhung geworden. Teilweise wird dieser Arbeitsbericht als ein offizielles Papier mit Warncharakter der Bundesnetzagentur dargestellt. Es entsteht der Eindruck, dass die Stromkunden letztendlich verunsichert werden sollen, verbunden mit der Botschaft, die Energiewende wird teuer.
Zeitlicher Zufall? Höhere Strompreise und Bundestag-Anhörung wegen Solarkürzung
Die neu entfachte Diskussion um eventuell höhere Strompreise kommt just in dem Moment, als erneut über die Solar-Einspeisetarife diskutiert wird. Insofern dürfte die Strompreis-Diskussion auch die Debatte um die Kürzung der Solar-Einspeisetarife beeinflussen. Bereits übermorgen, am 21.März 2012, findet eine öffentliche Anhörung zu diesem Thema im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages statt. Gegenstand der Diskussion ist der Gesetzentwurf von Union und FDP zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus Solarenergie und zu weiteren Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien.
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