Der große Irrtum: Kein billiger Strom aus Frankreich
Deutscher Strom ist 24 Prozent billiger als französischer Strom
In den ersten drei Monaten des Jahres 2012 musste an der Strombörse für den französischen Grundlaststrom im Durchschnitt 5,6 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bezahlt werden. Das waren satte 24,4 Prozent mehr als für deutschen Strom, der im Mittel deutlich günstiger und für nur 4,5 Cent je kWh zu haben war. Auch während der Kälteperiode im Februar 2012 war der französische Strom trotz des vermeintlich günstigen Atomstroms deutlich teurer als der deutsche Strom. Zudem hat Deutschland in dieser Zeit sehr viel Strom nach Frankreich exportiert.
Dass Wind- und Solaranlagen in Deutschland die ausgefallene AKW-Strommenge nicht kompensieren können, ist auch widerlegt: von Januar bis März 2012 haben die Solar- und Windkraftanlagen in Deutschland laut Daten der Strombörse mehr Strom produziert, als die acht abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland theoretisch hätten in diesem Zeitraum erzeugen können. Es wäre aber selbst unter günstigsten Bedingungen nicht zu erwarten gewesen, dass die stillgelegten deutschen Kernkraftanlagen angesichts der vorangegangenen Pannenserie eine 100%ige Verfügbarkeit erreicht hätten.
Verbraucher zahlen trotzdem höhere Strompreise
Obwohl die Einkaufspreise für Strom an der Börse fallen, steigen die Strompreise für die Verbraucher mit dem Hinweis auf die teure Energiewende und den Einsatz erneuerbarer Energien. So lässt es sich gut im Windschatten segeln und gleichzeitig kann die Gewinnspanne erhöht werden: Strom billiger an der Börse einkaufen, teurer verkaufen und den Grund für die Preiserhöhungen auf die Energiewende schieben.
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