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Brüderle erwartet höhere Strompreise - Merkel und Minister besuchen Netzagentur

Berlin / Bonn - Die Energiewende steht weiter im politischen Fokus. Der ehemalige Wirtschaftsminister und aktuelle FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle hat sich gegenüber der "Welt" zu den Kosten der Energiewende geäußert. Es werde teurer für den Bürger, da man über 4000 Kilometer neue Stromleitungen sowie Gaskraftwerke brauche. Probleme sehe er bei der Förderung von Solarenergie. Eine Einigung über die Kürzung der Vergütungen von Solarstrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll noch vor der politischen Sommerpause im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat gefunden werden. Allerdings steht noch kein Termin für diese Sitzung des Vermittlungsausschusses fest. Der Einigungsvorschlag muss im Anschluss erneut durch den Bundestag. Sollte dieser dem Verhandlungsergebnis des Vermittlungsausschusses nicht zustimmen, dann gelten die bereits Ende März im Bundestag beschlossen Vergütungskürzungen für Solarstrom um bis zu 30 Prozent.

Netzausbau: Merkel informiert sich persönlich
Angela Merkel besucht heute mit Bundesumweltminister Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Rösler die Bundesnetzagentur, um sich über den Stand und die Probleme beim Ausbau der Stromnetze zu informieren. Im Mittelpunkt der Gespräche mit dem Präsidenten der Netzagentur Jochen Homann dürfte es darum gehen, wie dieser Ausbau in Deutschland beschleunigt werden kann, um die Energiewende erfolgreich zu bewältigen. Bei einer Sitzung von Merkel, den beiden zuständigen Ministern sowie den 16 Ministerpräsidenten in der vergangenen Woche hatte die Bundeskanzlerin die Bedeutung der Energiewende hervorgehoben. Im halbjährlichen Rhythmus sollen zukünftig Treffen auf Ministerpräidenten-Ebene mit der Kanzlerin zum Stand der Energiewende stattfinden, in denen die Gesamtkoordination des Infrastruktur-Projektes erfolgt. Merkel nannte die Energiewende in diesem Zusammenhang eine "Herkulesaufgabe".

Netzneubau auf alten Trassen - was ist eigentlich ein Netzneubau?
Laut Bundesnetzagentur sind von den 1.834 km Stromleitungen, die nach dem Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) für vordringlich erklärt wurden, derzeit 214 km realisiert. Von diesen 214 km wurden allerdings bisher weniger als 100 km auch tatsächlich in Betrieb genommen. Häufig wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem Netzneubau stets um neue Stromtrassen auf der grünen Wiese handelt. Doch auch der Ausbau bzw. das Repowering von Verbindungen auf bereits existierenden Stromtrassen wird als "Netzneubau" angesehen. Überwiegend geht es darum, alte 220 Kilovolt (kV)-Leitungen auf 380 kV hochzurüsten. Man unterscheidet beim Netzausbau zwischen

  • 1. Neue Trassen, neue Masten und neue Leitungen

  • 2. Alte Trassen, neue Masten und neue Leitungen sowie

  • 3. Alte Trassen, alte Masten und neue Leitungen.
Als Netzneubau wird dabei sowohl der erste (neue Trassen) wie auch der zweite Fall (neue Masten auf alter Trasse) bezeichnet. Nach Angaben von Amprion handelt es sich beispielsweise bei den geplanten Projekten in NRW zum weitaus größten Teil um einen Neubau auf den bereits bestehenden, alten Trassen. Auch deutschlandweit überwiegt bei den Projekten nach dem ENLAG diese Art des Netzneubaus.

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© IWR, 2012

29.05.2012

 



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