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Studie der Kohlenimporteure betont Bedeutung thermischer Kraftwerke

Hamburg – Eine von der Prognos AG erstellte Studie im Auftrag des Vereins der Kohlenimporteure (VDKi) kommt zu dem Ergebnis, dass die Energiewende kann nur gelingen könne, wenn ausreichend flexible thermische (Kohle-)Kraftwerke am Netz bleiben. Diese sollen die fluktuierende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien mit regelbaren Kraftwerkskapazitäten absichern. Aufgrund des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs im Jahr 2020 würden bereits mindestens acht Gigawatt (GW) gesicherte Erzeugungskapazität fehlen, um die Stromversorgung in Deutschland im Moment der Höchstlast zu sichern. Das entspreche etwa neun Prozent der prognostizierten Höchstlast. Bis 2025 erhöht sich demnach dieser Wert auf 19 GW oder 22 Prozent und bereits 2030 drohe eine Versorgungslücke von 27 GW oder 32 Prozent der notwendigen Höchstlast (inkl. 10 Prozent Sicherheitsreserve). Die Studie "Bedeutung der thermischen Kraftwerke für die Energiewende" ist nun veröffentlicht worden.

Investitionen in Bestandskraftwerke sollen sich lohnen
Die Situation könnte nach den Ergebnissen der Studie zusätzlich durch eine vorzeitige Stilllegung von fossil befeuerten Bestandskraftwerken verschärft werden. Diese würden sich unter den aktuellen Marktbedingungen kaum noch wirtschaftlich betreiben lassen und werden daher möglicherweise von ihren Betreibern noch vor dem Ablauf der technischen Lebensdauer vom Netz genommen. "Die Studie zeigt, dass der Standort Deutschland unter den aktuellen Marktbedingungen mittel- bis langfristig auf eine erhebliche Kapazitätslücke bei der Stromversorgung zusteuert", so Dr. Wolfgang Cieslik, Vorstandsvorsitzender des VDKi. "Vor diesem Hintergrund werden Bestandskraftwerke bzw. Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer dieser Kraftwerke für die Versorgungssicherheit immer wichtiger. Hier ist die Politik gefordert. Wir benötigen ein Strommarktdesign, das Investitionen in Bestandskraftwerke attraktiv macht und deren Weiterbetrieb wirtschaftlich ermöglicht."

Stromimporte können Lücke nicht vollständig decken
"Thermische Kraftwerke werden auch langfristig für die Versorgungssicherheit in Deutschland eine wichtige Rolle spielen", so Jens Hobohm, Marktfeldleiter Energiewirtschaft und verantwortlicher Studienautor der Prognos AG. "Neben der Inbetriebnahme der im Bau befindlichen Kraftwerke sind daher vor allem der Weiterbetrieb und die Modernisierung von bestehenden Kraftwerken notwendig." Diese Situation wird dadurch verschärft, dass Ausbau und Anschluss der Offshore-Windparks stocken. Zudem fehlen bisher sowohl die notwendigen Übertragungsnetze als auch wirtschaftliche Speichertechnologien. "Auch Stromimporte aus dem Ausland können diese Lücke nur zum Teil füllen, da die Spitzenlast in Mitteleuropa meist gleichzeitig auftritt und unsere Nachbarländer selbst keine großen Leistungsreserven besitzen", so Hobohm.

20.11.2012

 



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