UBA, Greenpeace und BUND treiben Europa für mehr Klimaschutz an
Greenpeace: Merkel soll EU in progressive Klimaschutz-Rolle bringen
Auch Greenpeace adressiert Deutschland und Bundeskanzlerin Merkel. Sie solle ihre Zurückhaltung beim internationalen Klimaschutz aufzugeben und sich für eine progressive Rolle der EU während der Verhandlungen einsetzen. In den vergangenen Jahren habe Merkel den internationalen Klimaschutz nur verwaltet, aber nicht gestaltet, sagte Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik bei Greenpeace. Ihr klimapolitischer Dornröschenschlaf müsse jetzt ein Ende finden. Der bevorstehende Gipfel in Katar könnte den Wendepunkt in der europäischen Klimapolitik markieren. Die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad könne in diesem Jahrhundert nur noch mit einem drastischen Richtungswechsel in der Klimapolitik aller Länder erreicht werden. Das geht auch aus den kürzlich erschienenen Berichten der Vereinten Nationen und der Weltbank hervor. Eine besondere Verantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels komme der Europäischen Union zu, denn sie sei nach China und den USA der weltweit drittgrößte Verursacher von klimaschädlichen CO2-Emissionen.
BUND: CO2-Reduktionsziele für viel mehr Staaten als bisher
Auch Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geht auf das 2-Grad-Ziel. Gelinge es nicht, dieses Ziel zu erreichen, würden sich extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren häufen, mit fatalen Folgen für viele Millionen Menschen. Es reiche nicht, sich auf den bereits zugesagten CO2-Emissionsreduktionen einiger weniger Staaten auszuruhen. In Doha müssten sowohl ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen für die nächsten Jahre als auch die Grundlagen für einen neuen internationalen Klimaschutzvertrag für die Zeit nach 2020 vereinbart werden. Zunächst gehe es darum, dass die EU, Australien, Schweiz, Norwegen und weitere Industriestaaten CO2-Minderungsziele vereinbarten, die ab 2013 in einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls erreicht werden müssten. Weiger: "Der internationale Klimaschutz muss endlich vorankommen. Damit die globale Erwärmung in Grenzen bleibt, müssen sich viel mehr Staaten als bisher CO2-Reduktionsziele setzen. Ziel muss es sein, weltweit den Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen auf jährlich etwa eineinhalb Tonnen zu begrenzen."
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