Atomstrom: Produktion so gering wie zuletzt vor 28 Jahren
Rückgang durch Wegfall der abgeschalteten AKWs
Bereits im Jahr 2011 war die AKW-Stromproduktion in Deutschland aufgrund der Abschaltung von Atomkraftwerken deutlich zurückgegangen. Während 2010, dem letzten Jahr vor der Fukushima-Katastrophe, noch rd. 140 Mrd. kWh Atomstrom produziert wurden, sank der Wert 2011 auf rd. 108 Mrd. kWh ab (-22,9 Prozent). Dabei waren die acht später abgeschalteten Atomkraftwerke bis zum Moratorium unmittelbar nach dem Fukushima-Unfall im März 2011 noch größtenteils am Netz. Im Jahr 2012 war dies dann nicht mehr der Fall, so dass die Stromerzeugung aus Kernenergie im Jahresvergleich um 8,3 Prozent zurückgeht.
Trotz Atomausstieg: Börsenstrompreise fallen, Export legt zu
Anders als vielfach befürchtet sind im Zuge des Wegfalls des Atomstroms weder die Börsenstrompreise gestiegen, noch wurde besonders viel Strom importiert. Im Gegenteil, die Börsenstrompreise an den Spot- und Terminmärkten der Strombörsen in Paris und Leipzig sind für deutschen Strom im letzten Jahr aufgrund der steigenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien deutlich um rd. 16 Prozent gefallen. So kostete deutscher Grundlaststrom am Spotmarkt der EPEX im Jahresmittel rd. 4,3 ct/kWh (2011: 5,1 ct/kWh). Am Terminmarkt sank der Preis von rd. 5,6 ct/kWh im Jahr 2011 auf 4,9 ct/kWh im Jahr 2012 (-12,5 Prozent). Zudem hat Deutschland 2012 mit 23 Mrd. kWh einen neuen Stromexport-Rekord aufgestellt.
Börsenstrompreise auch auf lange Sicht stabil
Auch auf längere Sicht sorgt der Atomausstieg nicht für einen Anstieg der Börsenstrompreise. So steht Ende 2015 die Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld an. Der Preis für bereits heute handelbaren Strom für das Jahr 2016 liegt jedoch aktuell bei rd. 4,6 ct/kWh und damit unter dem Niveau von 2012. Die Preise für diese Future-Kontrakte sind ebenso wie die übrigen Börsenstrompreise im letzten Jahr kontinuierlich gefallen.
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