Trotz Atomausstieg - historisch niedrige Strompreise bis 2019
Abschaltung weiterer Atomkraftwerke bereits eingepreist
Die niedrigen Preise an der Börse bis 2019 zeigen, dass selbst die Abschaltung der nächsten drei Atomkraftwerke (2015 Grafenrheinfeld, 1.345 MW), (2017 Gundremmingen B 1.344 MW), (2019 Philippsburg 2, 1.468 MW) bereits eingepreist ist. Der Markt erwartet zudem keine Stromlücke. Allnoch: "Die Großkunden wie die Industrie profitieren bis 2019 trotz der Abschaltung von dann 11 Atomkraftwerken von stabil niedrigen Preisen unter 4 Cent pro Kilowattstunde. Das sind historisch günstige Strompreise, wie sie zuletzt im Jahr 2005 und damit vor acht Jahren üblich waren." Weder die angekündigte Verteuerung der CO2-Zertifikate (Backloading) noch der möglicherweise verzögerte Offshore-Ausbau in Deutschland senden derzeit ein Preissignal in Richtung einer Verteuerung des Stroms in der Zukunft. Allnoch: "Selbst wenn nur die Untergrenze von 6.000 MW Offshore-Windenergieleistung bis 2020 errichtet würde, können so jährlich rd. 30 Mrd. kWh grundlastfähiger Strom geliefert werden. Damit wird der Wegfall durch das Abschalten der nächsten drei Atomkraftwerke bis 2019 kompensiert."
Termin- und Spotmarkt an der Strombörse
Strom wird an der Strombörse in zwei Marktsegmenten gehandelt: Termin- und Spotmarkt. Am Terminmarkt werden Stromeinkäufe für zukünftige Jahre getätigt. Großabnehmer können sich schon heute mit Strom für bis zu sechs kommende Jahre eindecken. So kostet Grundlaststrom für die Lieferung im Kalenderjahr 2014 an der Strombörse EEX in Leipzig derzeit 3,766 Cent/kWh (Stand: 11.07.2013). Gehandelt wird der Strom auch für die Jahre 2015 (3,737 Cent/kWh), 2016 (3,731 Cent/kWh), 2017 (3,785 Cent/kWh), 2018 (3,865 Cent/kWh) und 2019 (3,965 Cent/kWh). Am Spotmarkt (EPEX Spot in Paris) werden dagegen Stromkontingente gehandelt, die tagesaktuell oder am nächsten Tag geliefert werden.

Grafik: Börsenstrompreise für die Lieferjahre 2014 bis 2017 am Terminmarkt der EEX, Jan. 2011 bis Jun. 2013
Weitere Nachrichten und Informationen zum Thema
Fallende Börsen-Strompreise drücken EEG-Umlagekonto tiefer ins Minus
Börsen-Strompreis fällt im ersten Halbjahr 2013 um 12,6 Prozent
Presseinfo: EEG-Umlage und fallende Börsen-Strompreise
Strompreise fallen auf Rekordtief - erstmals unter 4 Cent
Weiteres Rekordtief: Strompreis für 2017 fällt erstmals unter 4-Cent-Marke
© IWR, 2013
Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen


