Studie: Stromkonzerne blockieren Ausbau der Erneuerbaren Energien
Andree Böhling, Energieexperte bei Greenpeace, ist der Auffassung, dass die großen Energiekonzerne mit ihrer Selbstbedienungsmentalität entscheidende Schritte für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit blockieren. Sie würden den Umbau der Energieversorgung verschleppen und mit monopolartigen Gewinnen dem Standort Deutschland schaden. Auch die millionenschweren PR-Kampagnen würden nicht darüber nicht hinweg täuschen können, so Böhling weiter. Zwar erzeugten die Konzerne, die allein 80 bis 90 Prozent der deutschen Stromproduktion beherrschen, im Jahr 2007 zwischen 2 und 20 Prozent ihres Stroms aus Erneuerbaren Energiequellen, doch waren dies vor allem alte Wasserkraftanlagen. Strom aus Wind, Biomasse, Erdwärme und Sonne wurde vorwiegend von unabhängigen Stadtwerken, Mittelständlern und Privathaushalten eingespeist.
E.on und RWE kündigen nun Milliardeninvestitionen in Erneuerbare Energien an, die tatsächlichen Summen bleiben aber mit unter 10 Prozent (E.on) und etwa 15 Prozent (RWE) an den Gesamtinvestitionen weit hinter den Erfordernissen zurück. Die Konzerne betreiben vor allem den Ausbau von Großkraftwerken, um so ihre marktbeherrschende Position bei der Stromerzeugung zu festigen und hohe Gewinne zu erzielen. Gleichzeitig können sie durch ihr Monopol bei den Übertragungsnetzen den notwendigen Ausbau der Netze blockieren. Für ein konsequentes Wachstum der Erneuerbaren Energien und fairen Wettbewerb auf dem Energiemarkt fordert Greenpeace die Einrichtung einer unabhängigen Netzgesellschaft, an die alle großen Energieversorger ihre Übertragungsnetze abgeben müssen. Zudem sollten die größten Konzerne E.on und RWE dazu verpflichtet werden, Stadtwerksbeteilungen und Großkraftwerke zu veräußern und keine weiteren Großkraftwerke mehr zu bauen.
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