Vattenfall-Tochter will durch Algenzucht-Anlage Kohlendioxid binden
Hauptziel des Projekts ist zu prüfen, welche Algenarten das CO2 aus dem mit Braunkohlenstaub gefeuerten Heizkraftwerk am besten verdauen, sich am rasantesten vermehren und so die höchsten Erträge bringen. Darüber hinaus geht es aber auch darum, den Energie- und Wasserverbrauch des Systems zu beobachten sowie eine CO2-Bilanz aufzustellen und so den konkreten wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen der Algenzucht zu ermitteln. Die komplette Projektierung, Ausführung und Auswertung des Projekts übernimmt die GMB. Das Projekt dauert bis Ende 2011 und soll rund eine Million Euro kosten. Bei Erhalt beantragter Fördermittel könnten die Ingenieure zusätzlich ein weiteres System zur Algenzucht erproben. Dies würde den direkten Vergleich von zwei verschiedenen Technologien am gleichen Standort erlauben.
Bei dem Verfahren haben sich die Projektplaner für so genannte "Flachplatten-Reaktoren" (FPA-Reaktoren) entschieden. Dabei sind senkrecht hängende flache Kunststoffbehälter mit Nährlösung und Algen gefüllt. CO2-reiches Rauchgas sorgt für die Versorgung der Algen mit Kohlenstoff bei gleichzeitiger Durchmischung der Suspension, während über die große Oberfläche der Behälter energiereiches Sonnenlicht einfällt. Dies ermöglicht den Algen die für das Pflanzenwachstum nötige Photosynthese. Dabei wird mit Hilfe von Licht und Wasser CO2 zu Glucose, Sauerstoff und Wasser umgesetzt und so für den Aufbau neuer Biomasse genutzt. So stellt die Algenzucht einen Bestandteil der stofflichen CO2-Nutzung dar.
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