Kernfusion – Regenerative Energie oder Kernkraft?
In Europa entsteht der Versuchsreaktor ITER
Derzeit entsteht in Südfrankreich der "International Thermonuclear Experimental Reactor" (ITER). Das Ziel ist die Weiterentwicklung der Technologie für den kontinuierlichen Betrieb. Ein 1.000 MW-Kraftwerk soll im Jahr mit ca. 100kg Deuterium und 150kg Tritium auskommen. Deuterium , sog. "Schweres Wasser" ist im Wasser enthalten die Kernfusion für zahlreiche Befürworter als regenerative Energieform gilt. Doch die anfallende Radioaktivität ist ein gutes Argument für Fusionsgegner, der Technologie den Titel einer erneuerbaren Energiequelle abzusprechen und stattdessen von Kernenergie zu reden. Und diese erfreut sich in Deutschland – wie die aktuellen Diskussionen um die Laufzeitverlängerung zeigen – in Großteilen der Gesellschaft keiner großen Beliebtheit.
Fazit: Auf absehbare Zeit keine Marktreife
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kernfusion noch weit von der zuverlässigen Nutzbarkeit für die Energiegewinnung entfernt ist. Natürlich ist die Idee dahinter verlockend. Doch die Vorstellung einer unerschöpflichen, quasi regenerativen Energiequelle, mit der man den globalen Energiebedarf decken kann, ist – gemessen an der Realität – nach heutigem Erkenntnisstand eine Utopie. Sollten ausreichend Finanzmittel in die Forschung fließen, könnte sich das ändern. Doch so oder so ist der Zeitaufwand bis zur kommerziellen Nutzung erheblich. Entsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Nutzung des echten „Sonnenfeuers“ in Form von Solarenergie und anderen regenerativen Technologien bis dahin so ausgereift sein wird, dass man der Kernfusion überhaupt nicht mehr bedarf.
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