CO2-Speicherung: Kabinett verabschiedet Entwurf für CCS-Gesetz
Entwurf stößt bei Umweltverbänden auf Kritik
Nach Auffassung des BUND sollte die CCS-Techologie zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken in Deutschland weder erprobt noch eingesetzt werden. CCS berge eine Vielzahl unkalkulierbarer Risiken. CO2-Endlager müssten zudem dauerhaft dicht sein, sonst hätten sie keinen Klima schützenden Effekt. Die Dichtigkeit könne jedoch weder die Wissenschaft noch die Industrie garantieren. Versicherungen seien ebenfalls nicht bereit, die Risiken von CCS abzusichern. CCS diene den Stromkonzernen lediglich als Feigenblatt für den Neubau von Kohlekraftwerken, so der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in seiner Stellungnahme.
Auch NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kritisiert den Gesetzentwurf, sieht aber im Hinblick auf CO2-Emissionen bei industriellen Prozessen durchaus eine gewisse Notwendigkeit, auf die CCS-Technologie als Option zurückzugreifen. Neue Kohlekraftwerke, deren CO2-Ausstoß unter die Erde gepumpt wird, brauche Deutschland nicht. Daran ändere auch ein deutlich beschleunigter Atomausstieg nach Fukushima nichts, so Miller. Die CCS-Technologie müsse allenfalls bei den in der Industrie unvermeidbaren Treibhausgasemissionen zum Einsatz kommen. Unsere Stromversorgung können wir auch ohne CCS klimaverträglich umbauen. Es gebe aber bislang noch keine Lösung, wie Zement oder Stahl klimaschonend hergestellt oder durch weniger CO2-intensive Produkte ersetzt werden könne. Für einen solchen Zweck könne die behutsame Erforschung der Technologie erforderlich sein. Daher sollte die Technik in Industrieanlagen statt in Kohlekraftwerken erprobt werden, so Miller weiter.
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