Strompreise an der Börse sinken weiter
Erneuerbare Energien senken Börsen-Strompreise – Verbraucher zahlen trotzdem drauf
Der Hauptgrund für die sinkenden Börsen-Strompreise ist ausgerechnet der steigende Anteil erneuerbarer Energien, der an der Börse verkauft wird. Stromhändler und Stromeinkäufer der Energieversorger dürften sich über den billigen Strom freuen, nicht aber die Verbraucher. "Wenn für den EEG-Strom im Jahresdurchschnitt nur ein Cent pro Kilowattstunde weniger erlöst wird als 2011, dann sind das Mehrkosten für die Verbraucher in einer Größenordnung von 800 bis 900 Mio. Euro, die an die Stromkunden über eine höhere EEG-Umlage weitergegeben werden", so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Die Höhe der EEG-Umlage bildet sich aus der Differenz zwischen den Zahlungen an den Betreiber einer regenerativen Anlage für den eingespeisten Ökostrom und dem Verkaufserlös an der Börse (sog. Differenzkosten). Sinken die Börsen-Verkaufserlöse für den Strom aus erneuerbaren Energien wie derzeit, steigen die Differenzkosten und erhöht sich infolge dessen die EEG-Umlage für die Stromverbraucher.
EEG-Umlage liegt akutell bei 3,592 Cent pro Kilowattstunde
Die Umlage für die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütete Einspeisung aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen ist im Jahr 2012 nur leicht um 0,062 Cent pro Kilowattstunde von 3,530 ct/kWh (2011) auf 3,592 ct/kWh gestiegen. Die EEG-Umlage wird von den Übertragungsnetzbetreibern jeweils zum 15.Oktober eines Jahres für das nächste Kalenderjahr ermittelt. Für 2012 erwarten die Übertragungsnetzbetreiber bisher Ausgaben in Höhe von 17,6 Mrd. Euro und Vermarktungserlöse durch den Verkauf des Ökostrom an der Börse in Höhe von ca. 4,9 Mrd. Euro.
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