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Ökostrom: Oettinger will EEG-Umlage deckeln

Münster - Günther Oettinger, Energie-Kommissar der Europäischen Union (EU), hat zu hohe Strompreise in Deutschland angemahnt und eine Deckelung der Umlage für regenerative Energien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefordert. Wie der EU-Kommissar gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte, würde Deutschland vor allem aufgrund hoher Steuern und Abgaben für erneuerbare Energien die zweithöchsten Strompreise innerhalb Europas haben. Dies überfordere Verbraucher und schädige der Wirtschaft. Es müsse daher über eine Deckelung der EEG-Umlage geredet werden, so Oettinger. Im Herbst wird die Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2013 bekannt gegeben. Es wird mit einem Anstieg auf über fünf von derzeit knapp 3,6 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gerechnet. Industrieverbände haben bereits Widerstand angekündigt. So will die Textilbranche mit einer Klage rechtlich gegen die EEG-Umlage vorgehen.

Börsen-Strompreise sinken - Verbraucher profitieren nicht
Trotz des Atomausstiegs in Deutschland sinken jedoch die Strompreise an der Börse immer tiefer. Hiervon profitieren die End-Verbraucher bislang jedoch nicht, da diese gesunkenen Einkaufspreise von den Stromhändlern nicht weitergegeben werden. Der Grund für die fallenden Börsenpreise liegt ebenfalls am zunehmenden Anteil des EEG-Ökostroms, der über die Strombörse vertrieben wird. Allerdings erhöht sich durch die sinkende Börsen-Strompreise wiederum die EEG-Umlage, da die Erlöse für den EEG-Strom sinken und die Differenz zu den festen EEG-Vergütungszahlungen für die Anlagenbetreiber steigt.

Funktionsweise des EEG
Die EEG-Umlage ist die Differenz zwischen den Zahlungen an den Betreiber einer regenerativen Anlage (z.B. Solaranlage) und dem Erlös an der Börse. Beispiel: 19 Cent pro Kilowattstunde erhält der Betreiber, der Erlös an der Börse bringt 5 Cent. Die Differenz (hier 14 Cent) ist die EEG-Umlage. Der Staat setzt keine Steuermittel ein. Der Rückgang der Strompreise im Jahresverlauf 2012 (Januar – Juli) um bisher fast einen Cent gegenüber 2011 würde bei 100 Milliarden kWh EEG-Strom, die 2012 vermarktet werden, also weniger Einnahmen in Höhe von einer Milliarde Euro auf dem EEG-Umlagekonto bedeuten.

15.08.2012

 



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