Frankreichs Kernkraftwerke erst zu 75 Prozent abgeschrieben
Erst 75 Prozent abgeschrieben - Instandhaltung kostet 50 Mrd. bis 2025
Nach Einschätzung des Rechnungshofes waren bis 2010 rd. 75 Prozent der angefallenen Kosten von rd. 188 Mrd. Euro abgeschrieben. Zudem erhöhten sich in den letzten Jahren die Kosten für die Instandhaltung des Kraftwerksparks. Nach Angaben die der Rechnungshof vom Kraftwerksbetreiber EDF erhalten hat stiegen die Kosten für die Instandhaltung der Kernkraftwerke von rd. 518 Mio. Euro im Jahr 2003 auf rd. 1,7 Mrd. Euro im Jahr 2010. EDF rechnet bis 2020 mit weiter steigenden Kosten für die Instandsetzung. So geht das Unternehmen für den Zeitraum von 2011-2025 von Gesamtkosten für die Instandhaltung im Umfang von insgesamt rd. 50 Mrd. Euro aus.
Rückbau kostet rd. 32 Mrd. Euro - Rechnungshof bemängelt fehlende Rückstellungen
Für den nach dem Ende der Betriebszeit anfallenden Rückbau der Kernkraftwerke rechnet der Rechnungshof mit Kosten von rd. 31,9 Mrd. Euro. Demgegenüber lagen die Rückstellungen der Kraftwerksbetreiber für den Rückbau im Jahr 2010 bei rd. 17,4 Mrd. Euro. Dem Bericht des Rechnungshofs zufolge entsprechen die Rückstellungen nur 54% der gesamten zu erwartenden Kosten für den Rückbau. Insgesamt belaufen sich die Rückstellungen der Betreiber (inkl. Rückbau, Entsorgung, Lagerung der Abfälle, etc.) auf rd. 38,4 Mrd. Euro. Den Daten des Rechnungshofes sind demgegenüber gesamte Bruttokosten von rd. 79,4 Mrd. Euro zu erwarten, so dass derzeit nur rd. 48 Prozent gedeckt sind.
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