Britische Regierung genehmigt Kernkraftwerk – Bau aber ungewiss
EDF macht Realisierung von staatlichen Subventionen abhängig
Betrieben werden soll der neue Kraftwerksteil "Hinkley Point C" von NNB Generation, einer Tochter des französischen EDF-Konzerns. Die größte Unsicherheit, ob EDF das rund 14 Milliarden Pfund (umgerechnet über 16 Mrd. Euro) schwere Projekt überhaupt umsetzen will, liegt im Preis für den erzeugten Strom, dem sogenannten "strike price" oder Ausübungspreis, bei dem sich die Investition voraussichtlich lohnt. Die britische Regierung verhandelt Medienberichten zufolge derzeit mit EDF über die Höhe eines garantierten Stromabnahmepreises. EDF hat nach einem Bericht des "Telegraph" zudem bereits die Bedingung gestellt, dass die zuständigen Minister umgehend den notwendigen staatlichen Subventionen zustimmen müssten, damit das Projekt Realität werden könne.
Kernkraftwerkspark in Großbritannien wird immer älter
Die ersten Reaktoren am Kernkraftwerks-Standort "Hinkley Point" gingen bereits im Jahr 1965 mit einer Leistung von 470 MW ("Hinkley Point A) ans Netz. Diese Blöcke wurden im Jahr 1999 wieder abgeschaltet. Zwei weitere Blöcke ("Hinkley Point B") mit zusammen 870 MW sind seit nunmehr 37 Jahren in Betrieb und sollen im Jahr 2023 abgeschaltet werden. Für das neue AKW-Projekt "Hinkley Point C" ist zunächst eine Bauzeit von 10 Jahren veranschlagt.
Weltweit sind die in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke durchschnittlich rd. 27 Jahre alt. Ausgelegt sind Kernkraftanlagen für einen Betrieb von 40 Jahren. Vor allem für die Länder mit einem alten Kraftwerkspark wie die USA (32,9 Jahre) oder Großbritannien (29,6 Jahre) stehen weitreichende Entscheidungen beim Ersatz alter Kernkraftwerke an, wenn man die lange Bauzeit von über sieben Jahren für Neuanlagen berücksichtigt. Die Kosten für einen Ersatz der alten Kernkraftwerke bis 2030 sind weltweit mit über etwa 1,1 Billionen Euro gewaltig.
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