Gefährdet die Energiewende die deutsche Industrie?
Faktenlage: Industrie leistet geringeren Beitrag als Haushalte
Der BDI behält Recht, wenn er behauptet, dass nur ein sehr geringer Teil der Unternehmen unter die EEG-Ausnahmeregelung fällt. Jedoch wird bei dieser Betrachtung außer Acht gelassen, dass diese wenigen Unternehmen für 53 Prozent des Nettostromverbrauchs des gesamten Industriesektors verantwortlich sind. Es werden also nur 47 Prozent des Industrie-Strombedarfs mit der vollen EEG-Umlage belastet. Zudem zahlen die Haushalte ca. 1,1 Mrd. Euro mehr für den Ausbau erneuerbarer Energien als die Industrie, obwohl im Industriesektor 75 Prozent mehr Strom verbraucht wird. Die Entlastung der Industrie führt durch Umverteilung zu einer höheren EEG-Umlage für die restlichen Verbraucher. Ohne die Entlastungen wäre der Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien nach Einschätzung des BDI um 25 Prozent geringer und würde statt bei ca. 5,3 Cent nur bei ca. 3,9 Cent liegen. Ein weiter Fakt, der von der Industrie nicht erwähnt wird, ist, dass durch den Ausbau der erneuerbaren Energien der Börsenpreis für Strom so billig ist wie seit 2005 nicht mehr. Die großen Unternehmen, die sich direkt an der Börse mit Strom zu Durchschnittspreisen von ca. 4 Cent pro Kilowattstunde eindecken können, profitieren daher eher von der Energiewende, als dass sie einen Wettbewerbsnachteil erleiden.
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