Agentur für Erneuerbare Energien: EEG-Umlage kein Sündenbock für Strompreiserhöhungen
Dieser Anstieg habe im Wesentlichen drei Gründe:
1.) Aufgrund der Wirtschaftskrise sei 2009 die Stromnachfrage und damit der Strompreis an der Börse gesunken. Die Differenzkosten zwischen herkömmlich erzeugtem Strom einerseits und nach EEG vergütetem Strom andererseits seien dadurch größer geworden. Außerdem verteile sich die EEG-Umlage auf einen geringeren Gesamtstromabsatz. Sobald jedoch die Wirtschaft wieder Tritt fasse und Strom wieder stärker nachgefragt werde, reduzierten sich die Differenzkosten und die EEG-Umlage sinke.
2.) Durch eine neue Ausgleichsmechanismusverordnung, die ab 2010 in Kraft trete, würden Bestandteile des Strompreises schlicht umgeschichtet: Waren bislang mit dem EEG-Strom verbundene Netzdienstleistungen Teil der Netzentgelte, so würden diese Kosten künftig über die EEG-Umlage abgerechnet. Diese werde auf der Stromrechnung der „nichtprivilegierten Letztverbraucher“, das sind v. a. Haushalte und mittelständische Unternehmen, gesondert ausgewiesen. Durch die Entlastung der Netzentgelte müsste nach Ansicht der Agentur auch der Strompreis entsprechend sinken. Bislang habe jedoch kein Stromversorger erklärt, diese reduzierten Netzentgelte an seine Kunden weitergeben zu wollen.
3.) Der Ausbau der Erneuerbaren Energien werde auch im Jahr 2010 dynamisch weitergehen. Obgleich die garantierte Vergütung je eingespeister Kilowattstunde EEG-Strom für neue Anlagen Jahr für Jahr sinke („Degression“), werde sich die EEG-Umlage noch ca. bis ins Jahr 2014 leicht nach oben entwickeln, bevor sie anschließend deutlich abnehme. Dies prognostiziert z. B. die Studie „Stromversorgung 2020“ der Agentur für Erneuerbare Energien und des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).
Die Agentur kritisiert in diesem Zusammenhang die Strompreiserhöhungen mehrerer Energieversorger, die sich auf die gestiegene EEG-Umlage berufen. Wo die Kosten bei der EEG-Umlage steigen, da sänken gleichzeitig die Netzentgelte. Hier werde unter Verweis auf die EEG-Umlage der Strompreis erhöhe, gleichzeitig würden aber günstigere Beschaffungskosten an der Strombörse und sinkende Netzentgelte nicht an die Kunden weitergegeben.
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