Bundesnetzagentur setzt Börsenhandel mit EEG-Strom auf die Agenda
Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, bewertete die börsliche Vermarktung als erheblichen Fortschritt, sah aber gleichzeitig Weiterentwicklungsbedarf. „Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung nahezu verdoppelt werden. Wenn wir die Rahmenbedingungen weiterentwickeln und das bisherige Ausbautempo beibehalten, können wir dies schaffen“, führte Kurth aus. Die Bundesnetzagentur plant die Erstellung eines Berichts, in dessen Rahmen Wege gefunden werden sollen, den bestehenden EEG-Ausgleichsmechanismus zu optimieren und gleichzeitig Möglichkeiten zu entwickeln, wie die EEG-Vermarktungstätigkeit von den Übertragungsnetzbetreibern auf einen oder mehrere unabhängige Dritte übertragen werden kann.. EPEX SPOT stellte auf der Konferenz ein erstes Modell zum Handel mit Grünstrom an der Spotbörse vor. Die diskutierten Modellansätze sollen weiterentwickelt und im Herbst konsultiert werden.
Der EEG-Strom sollte nach Ansicht des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in einem separaten Preissegment an der Börse gehandelt werden. Allnoch plädiert für einen Verkauf des "grünen" EEG-Stroms in einem eigenen Preissegment an den Börsen. Das gibt den lokalen Stromversorgern mehr Flexibilität und Einfluss beim Energiemix ihrer Standard-Stromprodukte. Wegen des Verbots der Doppelvermarktung ist eine EEG-Begrenzung auf max. die Hälfte am Standardprodukt-Strommix erforderlich. Reine Ökostromangebote enthalten demnach keinen EEG-Strom.
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