Wirtschafts-Wissenschaftler fordern eine Klimafolgen-Ökonomie
Mehr Aufmerksamkeit für Anpassungsstrategien
In der Resolution heißt es, dass die Kosten und Nutzen von Klimastrategien dürfen nicht einseitig und isoliert betrachtet werden dürften. Wegen der komplexen Zusammenhänge im globalen Klimageschehen könne die prognostizierte Erderwärmung nicht allein auf den Kohlendioxideintrag in die Atmosphäre zurückgeführt werden. Daher dürfe sich Klimapolitik nicht vorwiegend oder gar ausschließlich auf die Vermeidung von Treibhausgasen erstrecken. Eine bedeutende und womöglich weitaus kostengünstigere Alternative stelle die Strategie der Anpassung an den Klimawandel dar. In der Resolution wird betont, dass den Anpassungsstrategien weitaus mehr Beachtung gegeben werden sollte. Länder wie Bangladesch werden bereits seit Jahrzehnten immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht. Eine groß angelegte Umsiedlung der Bevölkerung wäre eine Anpassungsmaßnahme, die sehr vielen Menschen das Leben retten würde.
Kritik an deutscher PV-Förderung
Weiter wird in der Resolution das richtige Maß im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Weder Nichthandeln noch Aktionismus in Form eines einseitigen Vorpreschens einzelner Staaten bei der Senkung der Treibhausgasemissionen seien vernünftig. Letzteres ist aus Sicht der Ökonomen umso mehr zu kritisieren, wenn sehr teure Klimaschutzmaßnahmen, wie etwa die Subventionierung von Photovoltaik durch das deutsche Erneuerbare Energiengesetz (EEG), ergriffen werden. Gleichwohl sollten angesichts der großen Unsicherheit über Ursachen und Folgen des Klimawandels die Treibhausgasemissionen gesenkt werden, jedoch nur dann in einem substantiellen Maß, wenn die übrigen großen Industrie- und Schwellenländer ebenfalls große Anstrengungen unternähmen. Wenn dies gewährleistet sei, dann wäre die Kosteneffizienz das Primat eigenen Handelns. Mit jedem investierten Euro müsse das Maximum an Schutz der Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels angestrebt werden.
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