BUND kritisiert Privilegien für industrielle Stromverbraucher
Ein Cent weniger EEG-Umlage ohne Industrie-Bevorzugung
"Wer die erneuerbaren Energien für steigende Strompreise verantwortlich macht, der täuscht die Verbraucher", sagte Weiger. "Ein Blick auf die Entwicklung der Strompreise in den letzten Jahren zeigt, dass die Behauptung, Solar- und Windstrom treibt die Preise hoch, falsch ist. Seit 2002 stieg der Strompreis um zehn Cent pro Kilowattstunde, die Mehrkosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien schlugen im selben Zeitraum mit drei Cent zu Buche. Das heißt, mehr als zwei Drittel der Preissteigerung haben nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun", so Weiger. Würden die Ausnahmen gestrichen, könnte die EEG-Umlage um etwa einen Cent gesenkt werden.
Gesunkener Börsenstrompreis kommt nicht beim Verbraucher an
Weiger forderte, bei der EEG-Umlage alle Befreiungen und Sonderregeln für die Industrie zu überprüfen und dann entweder zu streichen oder auf wenige Sonderfälle zu beschränken. "Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle an ihren Kosten beteiligt sind und nicht die einen für die anderen zahlen", sagte Weiger. "Im Übrigen senken die erneuerbaren Energien auch den Strompreis an der Leipziger Strombörse. Dieser Effekt, der mindestens 0,5 Cent pro Kilowattstunde ausmacht, wird leider auch nicht an die Verbraucher weitergegeben. Diese Preisdämpfung kommt allein Stromanbietern und Industriebetrieben zugute, die direkt an der Börse Strom einkaufen", so der BUND-Vorsitzende.
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