Atomstrom wird zum Kostendesaster
Kosten bei 4,9 Mio. Euro pro Megawatt - Enel steigt aus
Durch die Anhebung der geplanten Baukosten von Flamanville auf acht Mrd. Euro steigen die Kosten pro Megawatt Leistung auf etwa 4,9 Mio. Euro. Als Erklärung für die gestiegenen Kosten in Flamanville verweisen EDF und Areva u.a. auf Schwierigkeiten bei der Errichtung dieses Vorreiter-Projektes sowie auf gestiegene Sicherheitsanforderungen nach dem Atomunfall von Fukushima im März 2011. Aufgrund der steigenden Kosten hat der italienische Energiekonzern Enel vor kurzem seine Partnerschaft mit EDF in Flamanville rückgängig gemacht. Enel war seit 2007 in dieses Kraftwerks-Projekt durch eine Beteiligung von 12,5 Prozent involviert. EDF hat angekündigt, bereits geleistete Investitionen von Enel im Umfang von über 600 Mio. Euro plus Zinsen zurückzuzahlen.
Flamanville-Strom kostet zwischen 7 und 9 Cent pro kWh
Der französische Rechnungshof hat Anfang 2012 die zukünftigen Stromerzeugungskosten im EPR-Flamanville bei einer Laufzeit von 60 Jahren auf sieben bis neun Cent/Kilowattstunde (kWh) beziffert. Diese Kosten wären damit deutlich höher als die gegenwärtigen durchschnittlichen Stromerzeugungskosten aus Kernenergie in Frankreich, die laut dem Rechnungshof bei knapp fünf Cent/kWh liegen. Nach Angaben von France Energie Eolienne, dem französischen Windenergie-Verband, würde demnach Onshore-Windenergie mit Stromerzeugungskosten von ca. acht Cent/kWh gegenüber dem neuen Kernkraftwerk in Flamanville wettbewerbsfähig sein. Für die zukünftigen Kernkraftwerke auf Basis der neuen Technologie geht Luc Oursel, Geschäftsführer von Areva, davon aus, dass die Stromerzeugungskosten bei etwa fünf bis sechs Cent/kWh liegen werden.
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