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FlexStrom-Kunden nach Insolvenz verunsichert

Berlin - Der unabhängige Stromanbieter FlexStrom hat Insolvenz angemeldet. Gleiches ist auch bei den Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie geschehen. Das Geschäft von FlexGas wird hingegen durch einen Investor weitergeführt, so dass sich für deren Kunden nichts ändern wird. Die Gründe für die mangelnde Liquidität sucht das Unternehmen auch bei seinen Kunden. Wie FlexStrom erklärt, seien vor allem die schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden und weiterhin bestehende Oligopolstrukturen im deutschen Versorgungsmarkt ursächlich für die Insolvenz. Die Kunden wurden postalisch informiert und sind teilweise verunsichert. Dabei hat der Gesetzgeber vorgesorgt. Selbst wenn ein Stromverorger z.B. aufgrund einer Insolvenz keinen Strom mehr liefern kann, erhalten die Haushalte eine sogenannte Ersatzversorgung beim örtlichen Versorgungsunternehmen und gehen dann nach drei Monaten automatisch in die sogenannte Grundversorgung über. Allerspätestens dann sei nach Einschätzung von Verbraucherschützern ein geeigneter Zeitpunkt gekommen, sich nach einem neuen Stromtarif umzusehen.

Profitabel, aber nicht liquide
Mit rund 100 Millionen Euro seien Kunden bei FlexStrom oder den Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie im Rückstand. Die Zahlungsmoral vieler Kunden hat sich zuletzt nach der fehlerhaften und schädigenden Berichterstattung vereinzelter Medien dramatisch verschlechtert, erklärte das Unternehmen. Nur ein Teil der Kunden zahle seither seine Rechnungen pünktlich. Zudem haben zahlreiche mit Monopolstrukturen ausgestattete Lieferanten die Berichterstattung zum Anlass genommen, rechtswidrige Forderungen aufzustellen und so das Marktgeschehen beeinträchtigt. Die seit 2003 bestehende FlexStrom könne diese Rückstände nicht mehr selbst schultern. "Profitabel, aber nicht mehr liquide", hieß es am Freitag früh in der Berliner Firmenzentrale. Während die Gelder verunsicherter Kunden ausblieben, müssten Stromeinkauf und die hohen Netzentgelte weiter beglichen werden, teilweise versehen mit erheblichen weiteren Sicherheitsleistungen.

FlexStrom kritisiert falsche Berichterstattung
Eine zusätzliche Belastung stellte der Rekordwinter dar. Während Kunden im kalten Winter nur ihre normalen Abschläge bezahlen, muss durch den Anbieter deutlich mehr Energie eingekauft werden, erklärte FlexStrom. Dafür sei die Unternehmensgruppe selbst notgedrungen mit einem Millionenbetrag in Vorleistung gegangen. Seit 2009 arbeitet der unabhängige Anbieter profitabel, für 2012 wurde sogar eine Gewinnsteigerung auf mehr als 20 Mio. Euro gemeldet. Dennoch blieben dem Energieversorger externe Finanzierungen verwehrt, weil einzelne Medien immer wieder falsch über FlexStrom berichteten und damit die Kreditwürdigkeit des Unternehmens schädigten. Banken und Investoren ließen sich von der wahrheitswidrigen Berichterstattung verunsichern und abschrecken. Nach knapp zehnjähriger Unternehmensentwicklung bedauert die Geschäftleitung von FlexStrom diesen Schritt außerordentlich: "Insbesondere für unsere zahlenden Kunden und unsere Mitarbeiter ist es ein harter Schlag, dass trotz der guten Unternehmensergebnisse aktuell keine normalen Marktverhältnisse und Finanzierungsmöglichkeiten mehr bestehen."

15.04.2013

 



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